Grünkohl-Saag mit Paneer und Tomaten

aus meinem neuen indischen Kochbuch von Meera Sodha: Asien vegetarisch. 120 Rezepte von Mumbai bis Peking. DK 2020.

Bei Grünkohl denken ja die meisten Leute an die norddeutsche Tiefebene, Schietwetter mit Regen und Wind und eine stundenlang gekochte Matsche aus Kohl und Kartoffeln mit Pinkel oder anderen deftigen Wurstwaren – übrigens gut zubereitet ziemlich lecker, wenn man nicht fleischlos lebt.

Aber „Kale“ oder die ähnlichen „Collard Greens“ gibt es auch in vielen anderen Ländern: so spielt der Grünkohl z.B. eine wichtige Rolle in der Küche der amerikanischen Südstaaten, in der Toscana gehört Grünkohl (bzw. Palm- oder Schwarzkohl) in die Ribollita, die moderne Wellness-Küche hat den Kale-Smoothie entdeckt (nicht mein Fall) und in afrikanischen Ländern wie Kenia und Tansania isst man Grünkohl in einem Gericht namens Sukuma…

Auch Meera Sodha konnte sich lange nicht mit den Collard Greens anfreunden, bis sie folgendes Gericht entwickelte, das ich nur empfehlen kann.

Zutaten

  • 500 g Grünkohl, gut gewaschen, von den harten Stängeln gestreift und grob gehackt oder im Mixer zerkleinert
  • Rapsöl
  • 450 g Paneer in 2 cm große Würfel geschnitten (ein Paneer-Rezept gibt’s hier – kann man im indischen oder manchmal auch Asien-Laden auch fertig kaufen)
  • 2 Zwiebeln, fein gehackt
  • 1 etwa 2 cm großes Stück Ingwer, gerieben
  • 4 Knoblauchzehen zerdrückt
  • 2 grüne Chilischoten, entkernt und von den weißen Häutchen befreit und fein gehackt (nach Geschmack, kann man auch weglassen)
  • 1 Dose gehackte Tomaten (400 ml)
  • 1 1/2 TL gemahlener Coriander
  • 1 1/2 TL gemahlener Cumin
  • 1/2 TL gemahlener Kurkuma
  • 1 1/2 TL Salz
  • 1 TL brauner Reissirup (kann man auch durch Zucker oder sonstige Süßungsmittel ersetzen)
  • 1 Dose Kokosmilch (400 ml)

Zubereitung

2 EL Öl in einer großen antihaftbeschichteten Pfanne erhitzen und die Paneer-Würfel darin von allen Seiten braten, bis sie rundum gebräunt sind. Auf einem Teller beiseite stellen.

In derselben Pfanne noch 2 EL Öl erhitzen und die Zwiebeln darin ca. 10 Minuten braten, bis sie weich und süß sind. Ingwer, Knoblauch und Chili dazugeben und 5 Minuten mitbraten, dann die Tomaten dazugeben. Unter gelegentlichem Rühren köcheln, bis alles zu einer Paste eingedickt ist. Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Salz und Reissirup unterrühren.

Den Grünkohl portionsweise dazugeben und zusammenfallen lassen, die Kokosmilch zugießen, alles gut verrühren und einen Deckel auflegen. 15 Minuten kochen lassen, dann den Paneer dazugeben und 10 Minuten mitgaren. Scheint das Ganze zu trocken, esslöffelweise etwas Wasser hinzugeben.

Dazu passt: Hasnain Kazim, Grünkohl und Curry. Die Geschichte einer Einwanderung, 2019. Der ehemalige SPIEGEL-Korrespondent schildert darin die Geschichte seiner Eltern, die in den Siebziger Jahren aus Abenteuerlust der Stellenanzeige einer deutschen Reederei von Pakistan nach Oldenburg und Hollern-Twielenfleth folgten – sozusagen ins Herz des Grünkohls…

Meera Sodha:

Von der Autorin gibt es nicht nur mehrere sehr empfehlenswerte Kochbücher, sondern auch auf der Website des Guardian regelmäßig köstliche Rezepte.