Knusprig gebratener, duftender Speck gehört zu den Dingen, die die Geschmacksnerven auch der entschlossensten Vegetarier und Veganer oft noch lange triggern. Die gute Nachricht ist, dass dieser Mix aus Süß-karamellig, Umami und Pikant-rauchig auch ohne Tier ganz gut heraufzubeschwören ist.
Die entscheidenden Zutaten sind für Süß Ahornsirup oder z. B. Agavendicksaft, auch braunen melassigen Zucker könnte man für die Marinade verwenden. Für Umami kann man auf Sojasauce oder etwas Black Bean-Paste zurückgreifen, auch ein paar Hefeflocken, ein Teelöffel angeröstetes Tomatenmark oder Paprikapulver sind nicht falsch, wenn man sie gerade da hat, das Gleiche gilt für Miso-Paste und Senf. Das Rauchig-Würzige kann man mit Liquid Smoke heraufbeschwören oder – dann ist der Paprika gleich mit im Boot – mit spanischem geräucherten Pimenton, den man m. E. sowieso unbedingt zu Hause haben sollte. Vorsicht, den gibt es in scharf und süß – scharf ist sehr scharf! Dazu ein bisschen Knoblauch, in dem Fall gern als Pulver, Salz und Pfeffer und dann die gewünschte Grundlage damit marinieren und anschließend knusprig backen.
Auf Basis von Kräuterseitlingen
Kräuterseitlinge sind die Pilze mit den dicken Stengeln und kleinen Hüten, die es immer mehr im Supermarkt zu kaufen gibt – auch in Asia-Läden wird man fündig. Sie sind nah mit Austernpilzen verwandt und haben eine ziemlich fleischige Struktur. Im Restaurant findet man sie oft in veganen und vegetarischen vietnamesischen Gerichten.
Zutaten
- 250 g Kräuterseitlinge, längst in 3 mm dicke Scheiben geschnitten
- 3 EL Rapsöl oder sonstiges neutrales Pflanzenöl
- Salz und Pfeffer
- 2 TL Ahornsirup
- 1 Messerspitze Zucker
- 2 Messerspitze Knoblauchpulver
- 1 Messerspitze geräuchertes Paprikapulver (Pimenton)
Zubereitung
Pilzstreifen nebeneinander auf ein geöltes Backpapier legen, beide Seiten salzen und pfeffern. Bei 176 Grad 20 Minuten backen, wenden und weitere 20 Minuten backen. Auf einem Teller mit Haushaltspapier abtropfen lassen. In einer Schüssel mit dem Ahornsirup und den Gewürzen vermischen. Wieder aufs Backblech geben und weiterbacken, bis der Zucker leicht karamellisiert ist.
Für Abenteuerlustige: Die Autoren schlagen vor, normales Paprikapulver zu verwenden und den „Bacon“ auf einem Dämpfeinsatz in einem großen Topf über Apfel-, Hickory- oder Mesquite-Holz wirklich zu räuchern. Nachdem hierzulande wenig Hickory oder Mesquite wächst und der Nachbar vermutlich nicht begeistert ist, wenn man seinen Apfelbaum fällt: es gibt im Grillbedarf Räucherspäne oder -mehl fertig zu kaufen.
Auf Basis von Reispapier
Eignet sich hervorragend für vegetarischen Flammkuchen und alle anderen Bacon-Gerichte. Die Zutaten für die Marinade kann man je nach Geschmack abwandeln.
Zutaten für 20 Streifen
- 8 Blätter Reispapier
- 2-3 EL neutrales Pflanzenöl
- 2 EL Sojasauce
- 1 TL Miso
- 1/2 TL Senf
- 1/2 TL Tomatenmark
- 1 EL Ahornsirup
- 1/2 TL Rauchsalz
- 1/2 TL Knoblauchpulver
- 1/2 TL Paprikapulver
- 1 EL Hefeflocken
Zubereitung
Reispapier in baconartige Streifen schneiden. Jeweils 2 mit etwas Wasser aufeinander kleben.
Alle anderen Zutaten zu einer Marinade mixen. Die Streifen einzeln durchziehen und nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Bei 200 Grad gut 10 Minuten backen, bis der Bacon knusprig ist, Vorsicht, brennt leicht an.
Auf Basis von Kokoschips
Noch nicht selbst probiert, aber die Idee scheint gut, wenn man knusprige Bacon-Brösel haben will, um sie über etwas zu streuen oder um sie einfach zu knabbern. Die Kokos-Chips haben eine eigene leichte Süße und von Haus aus viel Biss.
Zubereitung
Einfach Kokosnuss-Chips mit den gewünschten Geschmackszutaten (s.o.) vermischen und etwa 15 Minuten bei 160 Grad auf einem mit Backpapier belegten Backblech knusprig backen, alle paar Minuten wenden.
Lässt sich einige Tage in einem luftdicht verschlossenen Einmachglas aufbewahren.